Januarloch
Willkommen im neuen Jahr – und damit auch gleich willkommen im schwierigsten Monat des Jahres!
Nachdem wir den geruhsamen Adventsmonat nun hinter uns gebracht haben und sämtliche Festivitäten offensichtlich überlebt, geht es daran, gut in ein weiteres Jahr zu starten.
Gute Vorsätze
Natürlich habe ich meine guten Vorsätze pflichtgemäss noch Ende Dezember des letzten Jahres gefasst: Ich will mich nicht mehr so schnell aufregen. Und weniger mit den Kindern schimpfen. Öfters mal ein Wochenende ganz alleine mit meinem Mann verbringen. Endlich etwas Sport würde meinen Wunsch nach Gewichtsreduktion ja bestimmt bestens unterstützen. Und die Zeit für mich, die möchte ich mir nun doch auch endlich einmal nehmen.
Bestimmt kennen Sie diese Art von Vorsätzen auch. Und bestimmt ahnen Sie schon, dass ich meine bereits jetzt schon wieder über Bord geworfen habe. Beim letzten Check auf der Waage habe ich mich gleich so aufgeregt, dass ich versehentlich die Kinder, die ahnungslos an mir vorbei liefen, ausgeschimpft habe. Und nachdem ich beim Versuch zu joggen bereits nach 50 Metern festgestellt habe, dass ich kaum noch Luft bekomme, ist mir der Wunsch nach Gewichtsreduktion irgendwie vergangen. Dafür habe ich meinem Mann dann mitgeteilt, dass ich ganz bestimmt NICHT mit ihm in einen Wellnesstempel fahre, um dort meinen mich im Moment nicht sehr zufrieden stimmenden Traumkörper im Badeanzug spazieren zu führen.
Hilfreiche Ablenkung garantiert
Die Natur oder aber die Gregorianer, die ja unseren Kalender eingeführt haben, haben aber Erbarmen mit meiner angesichts meines Vorsatzversagens auftretenden Depression: dafür gibt es das allseits bekannte Januarloch. Dieses bezeichnet die garantierte Ebbe in jedem Haushaltsgeldbudget, die daraus resultiert, dass man im Dezember mit Geschenken und feinen Leckereien gerne über die Stränge geschlagen hat. Es gilt nun also, kreative Ideen zum Strecken des Budgets zu finden. Mein Metzger hilft tapfer mit um mich von meinen Nöten zu befreien und schenkt mir beim Kauf von Hackfleisch gleich die Spaghetti dazu. Um meine Bäckerei offeriert zu einem guten Preis das feine Januarloch-Brot, das sogar am zweiten Tag noch fein schmeckt. Und nicht zuletzt versucht ja der Detailhandel, selbst nicht in ein Umsatzloch zu fallen und bietet circa 3 Minuten nach Weihnachten bereits die ersten Januar-Schnäppchen an.
Doch noch....
So bin ich im Moment beinahe jeden Tag unterwegs, um zu sparen. Ich renne quer durch die Stadt, um in den verschiedenen Läden zu prüfen, was ich schon immer unbedingt gebraucht habe und nun auch günstiger bekomme. Damit ich zügig vorwärts komme, habe ich meine Kinder zuhause gelassen; Zeit für mich ganz alleine also. Und bei dem Tempo, das ich drauf habe, werde ich den Jogging-Gedanken doch nochmals aufnehmen können, meine Kondition wächst ja nun mit jedem Laden. Das freundliche Lächeln beim Bäcker und Metzger, die beide einen recht leeren Laden haben, motiviert mich, zurückzulächeln und ein paar nette Worte zu wechseln. Dies wiederum führt dazu, dass ich gutgelaunt, um ein paar Schnäppchen und eine gute Mahlzeit reicher, nach Hause komme. Ausgeglichen wie ich heute bin, flirte ich ein wenig mit meinem Mann, der daraufhin sofort das erste geplante Wochenende arrangiert. Und weil ich gerade in der richtigen Stimmung bin, spiele ich mit den Kindern, ganz ohne zu schimpfen, ein Spiel.
Aber keine Sorge, ganz vergesse ich die Januar-Misere trotz aller Harmonie nicht, denn bei Mankomania gewinne leider immer ich!
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