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Männer sind die besseren Mütter


Ich staune immer wieder über die Beziehung meines Mannes zu meiner Mutter - oder sagen wir es besser umgekehrt: Über das Verhältnis meiner Mutter zu meinem Mann. Nicht dass Sie denken, da wäre etwas skandalöses im Busch. Nein, keineswegs. Es ist nur so, dass meine Mutter meinen Mann schlichtwegs vergöttert!


Schwiegermutter - Schwiegertochter

Was wurde nicht alles darüber geschrieben?! Viele Erklärungsversuche, angefangen vom gesellschaftlichen Macht- und Besitzstrukturen bishin zu erblich bedingten Anlagen. Die Gene halt! Weibliche noch dazu. Dass da was dran ist erfahren Sie vielleicht am eigenen Leib, ansonsten erinnern Sie sich an das eine odere andere Beispiel in Ihrem Bekannten- Verwandtenkreis. Schwierig, sage ich da nur, sehr schwierig. Dabei meinen es doch alle nur gut. Aber das Gegenteil von «gut" ist bekanntlich «gut gemeint".


Umgekehrt läufts besser

Aber warum in aller Welt schwärmt der Grossteil unserer Mütter dermassen von ihren Schwiegersöhnen? Klar, wir haben grösstenteils wunderbare Männer an unserer Seite, die uns unterstützen, die Kinder wickeln, nachts aufstehen, uns auf Händen tragen, auch noch nach Jahren in den Mantel helfen und die Tür aufhalten. Etwas was viele unserer Mütter selten bis gar nie erleben durften. So gesehen, muss ihnen der heute Mann wie ein Wunder vorkommen.


Realität

Nur, bei allem Fortschritt und so viel Gutem: Lasst uns realistisch bleiben. Noch immer leisten wir Frauen den Grossteil der Erziehung im trauten Daheim, kochen, putzen, waschen, bügeln, legen trocken, stehen nachts auf und fahren tagsüber unsere Kinder von hier nach da. Das ganze Programm. Unser Männer leisten ihren Dienst im Büro, fahren LkW, bauen Häuser, reinigen Kamine und schlagen Näge ein. Schliesslich sind die Zeiten hart und die Brötchen wollen verdient sein. Noch immer gehen sie morgens aus dem Haus um spätabends wieder zu kehren, heldengleich, nach einem erfolgreichen Tag im Business, am Puls der Zeit. Und mancheiner will dann gar nichts mehr wissen von Kinder, Küche ect., sondern nur noch eins: Nämlich sei' Ruh!


Mein Mann

Soviel vorweg. Er macht wirklich viel was andere Männer nicht tun. Ich meine dies nun im positiven Sinne (hoffe ich doch). Aber auch mein Mann ist oft weg, unterwegs zu Lieferanten, heimwärts von Kunden, Messe hier, Ausstellung da. Eine Woche ist da schnell mal rum. Schliesslich muss der Laden am Laufen gehalten werden, den von nichts kommt nichts. Umso erstaunlicher ist sein grosser Einfluss auf mein Leben und das seiner Kinder. Hört man die Einschätzung meiner Mutter, ist mein Mann so eine Art Fernheiler.


Glänzen durch Abwesenheit

Wie es sich gehört, koche ich täglich drei Mahlzeiten und stehe dementsprechend oft in der Küche. Mein Mann kocht auch, ab und zu. Geht es jedoch nach meiner Mutter, kocht unsere Erstgeborene nur deshalb so gut, weil ihr Vater zwei- dreimal pro Quartal den Kochlöffel schwingt. „Klar, von wem sie das hat. Günther kocht ja auch!" Mir zieht es bei soviel Logik die Küchenschürze enger. Aber was will man dazu sagen? Ich will mir ja nicht die Zunge verbrennen ..... Unsere Zweitgeborene hat ein erstaunlich gutes Musik- und Taktgefühl. Ich kann mich dunkel erinnern, für eben solches in früheren Jahren auch gelobt worden zu sein. In Bea finde ich mich und diese Fähigkeit wieder. Denkste. Meine Mutter meint, dass Günther immer toll im Takt mitwippe und noch nie, nein - nie! in seinem Leben, den falschen Ton angeschlagen habe - wo und wann auch immer. Das demzufolge auch hier nicht ICH der Ursprung desTalentes sein kann, sagt mir ihr Blick. Schliesslich hätte ich mich doch schon das eine oder andere mal im Ton vergriffen...


Alles klar

Männer sind damit auch irgendwie die besseren Mütter. Was nicht heisst, dass dem GöSchwiSo (Götterschwiegersohn) zuviel an häuslichen Lasten aufgebürdet werden sollte. Schliesslich hat er einen total anstrengenden Job und verdiene es, zu Hause erstmal die Füsse hochlegen zu können, meint meine Mutter. Klar, ich gebe mir viel Mühe ihn zu entlasten, wenn er denn mal da ist. Und schliesslich darf auch eines nicht ausser acht gelassen werden: Vorbild sein ist total anstrengend!


Ihre Stella van Bergen, muetter.ch

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